Kinofilm – High-Definition seit 1894

Der analoge Kinofilm bietet nach wie vor die besten Qualitäten in Auflösung, Kontrastumfang wie seiner unübertroffenen Langzeitspeicherfähigkeit.

Dies hat folgende Gründe:

1. Feste Standarts:

35mm Kinofilm – seit 1894, seit Anfang des 20. Jahrhundert in der Bell u. Howell Perforation                      

Bildauflösung ca. 6-8 K

16mm – seit 1923,  erst Amateurformat, später Fernsehformat 

Semiprofessionelle wie professionelle Kameras mittlerweile sehr (extrem) preiswert,

Super 16 – seit 1969, vom Bildverhältnis beste Möglichkeit zum Blow-UP auf 35mm Kinofilm

Bildauflösung ca. 3 K

Normal 8 – seit 1932, Amateurformat; noch häufig als Archivmaterial vorkommend

Bildauflösung Pal-Standard

Super 8 – seit 1965, Amateurformat, bis heute als gestalterisches Medium im Gebrauch,

Bildauflösung Pal-Standard, hochentwickelte Kamera zu kleinen Preisen auf dem Gebrauchtmarkt;

Kosten von Material, Entwicklung und Abtastung eher auf 16mm Niveau

2. Qualität

So sind selbst die allerersten Filmaufnahmen zumindest theoretisch  von der Bildauflösung High-Definition.

Die Qualität von Filmaufnahmen ist natürlich auch abhängig von der Qualität des Filmmaterials, den Filmobjektiven, den Kopierwerken der damaligen Filmerstellung.  Rückblickend sind seit den 20ger Jahren des 20. Jahrhundert etliche Filmemulsionen mit  höchsten Niveau auf dem Markt vertreten,  besonders mit dem Ende der zwanziger Jahre eingeführten panchromatischen Filmmaterialien . Auch Objektive dieser Zeit sind oft von höchster Güte auch im Vergleich zu heutigen Objektiven. Ein große Anzahl der bis heute gütigen Objektivkonstruktionen wurde zudem bis zum zur Mitte des letzten Jahrhunderts errechnet.

Unterschiede zu heute sind eher in der Lichtstärke oder in der Qualität bzw. dem Fehlen von Vergütungen zu sehen.

Auch sind etliche Kameras dieser Zeit bereits mit sehr ausgereifter technischer Präzision gebaut worden, als Beispiel nur die Modelle Debrie Le Parvo ….

3.Langzeithaltbarkeit

Die Haltbarkeit von Kinofilmmaterial kann nur in Jahrhunderten angegeben werden.

So übertrifft es jedes Videomaterial oder neuzeitliche digitale Medien.

Auch sollte bedacht werden, dass neben dem Verfall von Videomaterialen sowie dem Ausfall von digitalen Speichermedien es ein großes Problem sein wird für alte Videomaterialen passende und noch funktionierende Abspielgeräte zu finden und für alte Festplatten in Zukunft noch existierende Ansteuerungen . So sollte auch bedacht werden dass nicht nur der fertige Film archiviert werden muss, sondern auch das gesamte Mustermaterial, sollte man sich in der Folge noch die Möglichkeit eines Umschnitts oder einer Zweitverwertung offen halten. Digitale Medien müssen zur Datensicherung regelmäßig umkopiert werden was auch nicht unbedeutende Kosten verursacht. Auch der Fortschritt steht der digitalen Speicherung oft im Wege. Beständig neue Schreibformate in der digitalen Speicherung zwingen in der Folge auch zur Umkonvertierungen was aber auch Datenverluste zur Folge haben wird. Damit ist die verlustfreie Weiterverarbeitung mehr frommer Wunsch als Realität.

4.Kosten:

Die Kosten differieren stark in der Betrachtung der Produktion von Filmwerken.

Handelt es sich bei der Produktion um Vorhaben mit einer ausschließlichen Fernseh- oder Internetverwertung, so haben digitale Produktion besonders mit DSLR-Kameras bei kleineren Drehvorhaben und reduzierten Personaleinsatz gewisse Kostenvorteile.

Handelt es sich aber um Produktionen unter normalen Spielfilmbedingungen,  sei es auch Formate fürs Fernsehen die von der Teamaufstellung gleichartig konzipiert sind, so spielt der Unterschied keine bedeutende Rolle. Die meisten Kosten entstehen durch Crew und Cast,  Filmmaterial kostet, dafür kostet das Filmequipment bedeutend weniger als High-End-Digitalequipment. Es ist auch die Frage zu stellen ob bei der digitalen Filmproduktion nicht  oft auch die Drehverhältnisse steigen was als Zeitfaktor die Kosten bei Crew- und Cast steigen lässt.

Unnötige Kosten wie ein digitales Intermed bei Film-Filmproduktionen können in der Regel nicht mit eingerechnet werden, da diese oft nicht technisch notwendig sind und überdies auch die Qualität des Filmmaterials unnötig verwirft .....



So sollte die Wahl des technischen Formats dem Filmschaffenden in erster Linie seinem persönlichem Zweck und Anliegen entsprechen.

Christian Locke  –  filmhausverleih@gmx.de